Maria Enzersdorf - Heilige und Ruinenfans

Wer mit dem "Wiesel" (der schnellen S-Bahn) von Wien nach Mödling fährt, sieht ein, zwei Minuten vor der Ankunft rechts über den Weinbergen eine Bilderbuch-Burg. Sieht aus, als hätte sich König Ludwig II. von Bayern, der schlossbau-süchtige, hier ein Mini-Neuschwanstein hingestellt.

 

Hat er natürlich nicht. Die Burg über den Weinbergen steht in Maria Enzersdorf, und in ihr heutiges Äußere umgebaut hat sie Fürst Liechtenstein. Das ist der Mann, der die ganze Gegend ansonsten vor allem mit Ruinen überzogen hat. Um Missverständnissen vorzubeugen: er hat sie gleich als Ruine bauen lassen. (Da könnte sich doch die Mödlinger Stadtverwaltung ein Beispiel nehmen: Das Parkhaus am Bahnhof hätte man gleich als Ruine planen können. Oder wenigstens als Hallenbad. Hat man aber nicht, und jetzt gibts bei jedem mittleren Regen Erklärungsbedarf, warum ein neues Parkhaus zu zwei Dritteln unter Wasser steht). 

 

Wer in Richtung Ottensteinstraße fährt, kommt möglicherweise an einem neugotischen Backsteinkomplex vorbei, dem Kloster St. Gabriel.


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© Frank Butschbacher